Lernen Sie IN VIA Nürnberg kennen

Über Uns

Mitglieder des Vorstandes
(von links nach rechts)

  • Agnes Meier - Geistliche Beirätin
  • Brunhild Schwarz - Schatzmeisterin
  • Helene Thieme  - stv. Vorsitzende
  • Elke Pilkenroth - Pressesprecherin
  • Erika Luise Högl - Geschäftsführerin
  • Brigitte Helene Haid - Schriftführerin
  • Gabriele Scholz - Vorsitzende
Unsere Entstehungsgeschichte

Nürnberger IN VIA-Historie

Am 15. Februar 1897 Gründung des Marianische Mädchenschutzverein

Wurde in Nürnberg der „Marianische Mädchenschutzverein" gegründet, zwei Jahre nachdem der Kapuziner-Pater Cyprian Fröhlich bereits in München einen Verein mit gleichem Namen gegründet hatte. Die Mädchenschutzvereine sollten ein nationales und internationales Netzwerk bilden, um jungen Mädchen, die sich vom Land in die unbekannte große Stadt aufgemacht hatten, weil sie eine Anstellung bei einer "Dienstherrschaft" finden wollten, Schutz und Hilfe zu bieten.

Der Ursprung von IN VIA – die Bahnhofsmission

In dieser Zeit entwickelte IN VIA ein sehr wichtiges und dringendes Angebot für die oft völlig mittellosen und mit wenig Lebenserfahrung ausgestatteten Mädchen und jungen Frauen, nämlich eine Anlaufstelle am Bahnhof.

Dort wurde für sie erste Hilfe durch Suppenküchen oder warme Kleidung geleistet, aber des Weiteren auch Unterstützung bei der Arbeitsstellensuche oder Übernachtungsmöglichkeiten.

Die Bahnhofsmission ist bis heute eine Einrichtung von IN VIA Nürnberg, die in gemeinsamer Trägerschaft mit der Stadtmission Nürnberg unterhalten wird.

Das Marienheim – Gegründet 1910

Der Nürnberger Verein strebte den Bau eines Wohnheims für Mädchen und junge Frauen an, damit sie nicht mehr gezwungen waren als Dienstmädchen, unter unwürdigen und beengten Bedingungen, bei der jeweiligen Dienstherrschaft unterzukommen. Anfangs war das Marienheim daher eher ein Berufstätigenwohnheim.

Im Jahr 1910 war es dann so weit und das Marienheim in der Harmoniestraße konnte eröffnet werden. Es lag nicht weit vom Nürnberger Hauptbahnhof und außerdem nahe am Rathenauplatz, der damals schon einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Nürnberg war. (Damals hieß der Platz allerdings noch "Äußerer Laufertorplatz").

Die erste Heimleitung übernahmen die Niederbronner Ordensschwestern, die sich auch hier, wie in so vielen anderen katholischen Einrichtungen Nürnbergs, große Verdienste erwarben und sich mit den Zielen und Aufgaben von IN VIA identifizierten.

Das Marienheim – Erweiterung 1927

Das Angebot des Marienheims fand seit seiner Gründung bei Mädchen und jungen Frauen so starken Zuspruch, dass das Bamberger Erzbistum daran ging, das Marienheim 1927 zu erweitern.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Arbeit von IN VIA zunehmend eingeschränkt. Die Arbeitsstellenvermittlung und die Arbeit der Bahnhofsmission wurden untersagt und die Arbeit wurde ganz auf den kirchlichen Kreis zurückgeworfen.

Schwester M. Benedicta Schrotts Verdienst ist es, dass sie auch unter schwierigsten Restriktionen während des Nationalsozialismus die Mädchensozialarbeit im Marienheim aufrecht erhielt. Dafür wurde sie nach dem 2. Weltkrieg von der Bundesrepublik Deutschland mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet.

Die Bombennacht im August 1943

Das Marienheim wurde im Bombenhagel der Royal Air Force, der in in einer Nacht im August 1943 auf den Stadtteil Wöhrd und die Harmoniestraße niederging, mitsamt der katholischen St. Josef-Pfarrkirche, zerstört. Nach dem 2. Weltkrieg, in den Jahren 1951 bis 1952 und 1958 bis 1959, erfolgte dann der Wiederaufbau. Das war dank der Unterstützung des Erzbistums Bamberg, der Deutschen Post, des Bundesarbeitsamtes sowie durch staatliche Unterstützung möglich. Damals bot das Marienheim für 180 Mädchen einen Wohnheimplatz.

Seit Anfang der fünfziger Jahre bis ins Jahr 1974 leiteten die „Schwestern von der Heiligen Familie“ das Marienheim. Diese Schwesterngemeinschaft wurde 1914 von dem Münchner Priester Anton Pichlmair gegründet. Ihr Anliegen war es, die Familien im christlichen Geist zu unterstützen und zu erneuern. Sie führten aber auch Wohnheime, wie das Marienheim, für berufstätige Mädchen, die vom Land in die Stadt gekommen waren und sorgten für Obdachlose.

Anfang der achtziger Jahre wurde das Marienheim konzeptuell neu ausgerichtet und der pädagogische Bereich räumlich erweitert. Jungen Frauen sollten Bildungsmöglichkeiten aufgezeigt werden und sie sollten motiviert werden, einen Beruf zu ergreifen. Hierzu wurden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entsprechende Kurse angeboten. In den achtziger Jahren bis Ende der 90er Jahre entwickelte sich in den Räumen des Marienheims auch die katholische Bildungsstätte der Stadtkirche „Jugend und Familie“, die ein umfangreiches Programm erstellte, das auf sehr gute Resonanz stieß.

Das Marienheim – Heute

Heute wohnen fast ausschließlich Auszubildende und Schülerinnen in unserem Hause, die zwischen 15 und 27 Jahren alt sind. Die jungen Frauen kommen aus dem Umland oder auch von weiter her, z. B. aus Österreich, Italien, Spanien, Frankreich, der Türkei, Afrika, USA, Kanada und anderen Ländern. Sie finden bei uns nicht nur eine Wohnmöglichkeit mit Vollverpflegung, sondern sie werden auch pädagogisch begleitet. Meist sind sie das erste Mal im Leben von ihrem Heimatort und ihrer Familie getrennt und sollen sich daher bei uns gut aufgehoben fühlen.

KOFIZA und weitere Angebote

Junge Frauen strebten nicht mehr nur vom Land in die Stadt, sondern in die ganze Welt. In den 1980er Jahren wurde daher die katholische Au-pair-Vermittlung ins Leben gerufen. Wie sich die Zeiten so ändern, bieten sich in einer globalisierten und digitalisierten Welt für junge Menschen sehr vielfältige Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt, sodass wir diesen "analogen" Agentur-Bereich inzwischen wieder aufgegeben haben.

Anfang der neunziger Jahre entstand dann eine weitere IN VIA-Einrichtung – KOFIZA – Kontakt- Förderungs- und Integrations-Zentrum für Außereuropäische Frauen und deren Familien. KOFIZA greift das international wichtige Thema der weltweiten Migration und der Fluchtsituation auf. Es fungiert nämlich als Anlaufstelle für außereuropäische Frauen, z. B. Afrikanerinnen, Asiatinnen und Lateinamerikanerinnen, die in Deutschland in Schwierigkeiten geraten sind. KOFIZA leistet hierfür -   aus einer christlichen Wertehaltung heraus - wertvolle und vielfältige Unterstützung und Beratung in allen Lebenslagen.

KOFIZA leitet auch Selbsthilfegruppen für Migrantinnengruppen an. Außerdem werden im Zusammenhang mit KOFIZA Integrationsprojekte für Migrantinnen entwickelt, siehe aktuell www.invia-nuernberg.de/kofiza/projekt-lebenswirklichkeit

Dafür stehen wir

Leitsätze von IN VIA Nürnberg

IN VIA ist unterwegs für Mädchen und Frauen und…

  • setzt sich für sie – überwiegend präventiv – in der sozialen und pädagogischen Arbeit ein
  • bietet ihnen bedarfsgerechte und fachkompetente Hilfen und Dienste an und fördert Empowerment
  • spürt aktuelle Problemstellungen für Mädchen und junge Frauen auf und ist darauf ausgerichtet, strukturelle Benachteiligungen zu beseitigen
  • arbeitet an der gesellschaftlichen Offenheit für ein interkulturelles Zusammenleben im eigenen Land mit und unterstützt die Integration von Migrant*innen
  • vermittelt in ihrer katholischen Ausrichtung christliche und ethische Werte und hat nach innen und außen ein christliches Profil
  • setzt in der Verbandsarbeit auf agiles Management sowie Eigenverantwortung und Vertrauenskultur
  • arbeitet effizient, qualitäts- und kostenbewusst und nachhaltig
  • achtet die Würde jedes Menschen und ist in allen Kontakten wertschätzend
  • begegnet anderen Religionen mit Toleranz und Respekt
Handeln bevor Not entsteht - Unser Motto
Die Aufgabe der präventiven Sozialarbeit

Die Sozialarbeit von IN VIA ist stark präventiv ausgerichtet. Die Angebote sollen dazu dienen, Krisen und Fehlentwicklungen im Leben junger Frauen und Mädchen vorzubeugen. Dabei orientiert sich IN VIA an den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen der weiblichen Klientel. Ihre Entwicklung und ihre persönlichen und beruflichen Lebensperspektiven sollen begleitet werden.  Die Mädchensozialarbeit bei IN VIA setzt an den Stärken der Mädchen und jungen Frauen an. Sie berücksichtigt die jeweilige Lebenslage und fördert Selbsthilfekräfte und Selbständigkeit. Die helfende Beziehung zu den Mädchen und jungen Frauen ist geprägt durch Empathie und Akzeptanz, die ermöglichen sollen, mit ihnen nach Wegen zu suchen und sie zu befähigen, ihren Bedürfnissen entsprechend zu handeln und ihr Leben zu gestalten.

Die Sozialdienste von IN VIA

Aus seiner langen Tradition von inzwischen über 120 Jahren bietet IN VIA für Mädchen und junge Frauen folgende Dienste an:
Jugendberatung, Jugendberufshilfe, Schulsozialarbeit, Integrationshilfen für Migrantinnen und Geflüchtete, Wohnhilfen, Bildungsangebote, Freizeitangebote, Förderung sozialen Engagements, Förderung des Zugangs zu sozialen Berufen, Förderung hauswirtschaftlicher Berufsausbildung, internationale Jugendarbeit und Jugendbegegnung und Bahnhofsmission.

Der Wohlfahrtsverband IN VIA

IN VIA Deutschland ist ein Fachverband des Caritasverbandes Deutschland,
der hierin seine Funktion als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege ausübt. Der spezifische Beitrag von IN VIA innerhalb der Caritasfamilie ist die Parteilichkeit für Mädchen und junge Frauen und der präventive Ansatz der Arbeit. 

Vernetzung
Zur optimalen Erfüllung der Aufgaben sind die innerverbandlichen und verbandsübergreifenden, örtlichen und überregionalen, fachbezogenen und fachübergreifenden Ressourcen vielfältig vernetzt. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg, das IN VIA Nürnberg seit etwa 120 Jahren mit Rat, Tat und seelsorgerischer Begleitung zur Seite steht.

Insbesondere in der fachlichen Beratung unterstützen uns seit Jahrzehnten die Katholische Stadtkirche Nürnberg und der Diözesancaritasverband der Erzdiözese Bamberg.

Der bayerische Weg - IN VIA BAYERN e.V.

1967 wurde der Landesverband IN VIA Bayern e.V. gegründet,
der es sich zum Ziel setzte, die Arbeit von IN VIA in Bayern zu fördern und zu vernetzen. Als Mitglieder sind im Landesverband die IN VIA Orts- und Diözesanverbände aus acht bayerischen Städten vertreten, zwischen Aschaffenburg und Passau. Von IN VIA Bayern wurde vor über 25 Jahren KOFIZA gegründet, das Kontakt- Förderungs- und Integrations-Zentrum für Außereuropäische Frauen und deren Familien.

IN VIA Bayern versteht sich als Sprachrohr seiner Mitglieder und verschafft der präventiven katholischen Mädchen- und Frauensozialarbeit in Gesellschaft, Kirche und Politik Gehör. Diese Vertretung auf Landesebene ist einzigartig und beispielhaft für IN VIA bundesweit.

Seinem Auftrag durch die Mitgliedsverbände folgt IN VIA Bayern vornehmlich durch folgende Tätigkeiten:

  • Koordination von bayerischen IN VIA-Stellen
  • Gremienarbeit auf Landes- und Bundesebene
  • Öffentlichkeitsarbeit, Lobbyarbeit, Informationsweitergabe
  • Fachberatung
  • Veranstaltung und Koordination von Arbeitstreffen
  • Projektbegleitung
  • Veranstaltung von Schulungen und Trainings
  • Begleitung von Selbsthilfegruppen nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ 
Die Verbandspatronin

„Maria vom Guten Rat“

Als Verbandspatronin erwählten sich die Marianischen Mädchenschutzvereine Ende des 19. Jahrhunderts „Maria vom Guten Rat“, lateinisch Mater boni Consílii, italienisch Madonna del Buon Consiglio. Maria wurde in der Katholischen Kirche dieses besondere Attribut verliehen, da sie als Mutter Jesu um Rat angerufen wird, siehe auch Johannesevangelium 2,1-11.

Das Gnadenbild

Das Gnadenbild der „Mutter vom Guten Rat“ befand sich der Überlieferung zufolge ursprünglich in Jerusalem. Durch Engel getragen, soll es am 25. April 1467 in Genazzano in Italien eingetroffen sein, wo es seitdem viele Pilger besuchen, die Maria um Hilfe bei seelischen Krankheiten und Leiden anrufen. Siehe Abbildung rechts.

Consuleo, das Fest „Unsere Liebe Frau vom Guten Rat“, wird seit dem 17. Jahrhundert immer am 26. April in Genazzano gefeiert (der 25. April war bereits dem Gedenktag des Evangelisten Markus vorbehalten). IN VIA Nürnberg verschiebt das Patronatsfest aus jahrzehnetelanger Tradition in den Marienmonat Mai.

Ende des 19. Jahrhunderts führte dann Papst Leo XIII. diesen Feiertag für die ganze katholische Kirche ein, mit der Liturgiereform 1969 wurde dieser Gedenktag wieder abgeschafft. IN VIA zählte zu dieser Zeit bereits über 70 Jahre auf seine Patronin und steht auch fortan unter ihrem Schutz.

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